Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger in Weißensee,
genau ein Jahr nach dem Volksentscheid zur Zukunft des Flughafen Tempelhof haben Sie am 26. April erneut die Möglichkeit, per Volksentscheid über eine politische Frage mit zu entscheiden – und das unabhängig von einem Wahltermin.
Ich möchte Sie herzlich bitten: Nehmen Sie am Volksentscheid teil und geben Sie Ihre Stimme ab.
Worum geht es?
Der Senat hat ein gemeinsames Schulfach „Ethik“ eingeführt. In den siebten bis zehnten Klassen werden alle Schülerinnen und Schüler über Fragen von Weltanschauung und Werten gemeinsam unterrichtet. Die Teilnahme an diesem Unterrichtsfach ist verpflichtend, niemand kann sich aus diesem Unterricht abmelden.
Die Befürworter des Volksentscheids – das sind alle, die am 26. April mit JA stimmen – möchten dies ändern. Sie fordern, dass jede Schülerin, jeder Schüler (bei Kindern unter 14 die Eltern) sich zwischen dem Fach Ethik und dem Fach Religion entscheiden kann.
Letztlich würde dadurch das gemeinsame Fach Ethik überflüssig werden, weil sich die Kinder jeweils in den eigenen konfessionellen Religionsunterricht abmelden könnten.
Was wäre neu?
Im Unterschied zu den meisten anderen Bundesländern ist der Religionsunterricht in Berlin schon immer ein freiwilliges Angebot gewesen, zu dem sich die Schülerinnen und Schüler aktiv entschließen mussten. Das würde bei einem positiven Volksentscheid anders werden. Jedes Kind müsste sich zwischen Religion und Ethik entscheiden – die Wahl beider Fächer wäre nicht mehr möglich.
Hat die SPD etwas gegen Religionsunterricht?
In der Debatte um den Volksentscheid unterstellen viele den Ethik-Befürwortern, dass sie etwas gegen den Religionsunterricht hätten. Das ist falsch: Die SPD tritt weiter dafür ein, an allen Schulen und in allen Klassenstufen einen staatlich finanzierten Religionsunterricht anzubieten. Aber: Jede Schülerin, jeder Schüler soll sich frei entscheiden können, ob der das Angebot wahrnimmt.
Meine Bitte: Gehen Sie am 26. April wählen oder nutzen Sie die Briefwahl. Stimmen Sie mit „Nein“, damit das Pflichtfach Ethik erhalten bleibt und alle Schülerinnen und Schüler in einem gemeinsamen Fach gemeinsame Werte vermittelt bekommen, ganz egal, welcher ethinischen, sozialen oder religiösen Herkunft sie sind.
Herzlichen Dank und freundliche Grüße
Ihr
Dennis Buchner
Vorsitzender der SPD Weißensee-City