Tino Schwierzina bei der Stimmabgabe am 2.12.1990 in Weißensee, Bild: Thomas Lehmann, ADN, Bundesarchiv Anlässlich des 20. Jahrestages der Amtsübernahme des Ost-Berliner Oberbürgermeisters Tino Schwierzina erklärt der Vorsitzende der SPD Weißensee-City, Dennis Buchner:
Am 30. Mai 1990 übernahm der Sozialdemokrat Tino Schwierzina an seinem 63. Geburtstag das Amt des Oberbürgermeisters von Ost-Berlin. Kurz zuvor hatten die Bürgerinnen und Bürger ihn bei den ersten freien Wahlen in die Stadtverordnetenversammlung gewählt. Die Aufgabe von Tino Schwierzina und seinem Magistrat aus zehn Sozial- und fünf Christdemokraten war von Anfang an klar: Es galt, sich selbst überflüssig zu machen und die Stadt Berlin zu vereinen. In gemeinsamen Sitzungen mit dem West-Berliner Senat unter Führung von Walter Momper („Magi-Senat“) trieb man die innere Einheit der Stadt Berlin voran. Im Dezember 1990 fanden gemeinsame Wahlen statt.
Tino Schwierzina schied so im Januar 1991 aus dem Amt aus, in dem er sich in kürzester Zeit hohes Ansinnen und viele Sympathien erworben hatte. Als bürgernaher Politiker blieb er dem Bezirk Weißensee im Abgeordnetenhaus erhalten, dessen Vizepräsident er wurde. 1995 schied er aus und ging in den Ruhestand.
Das Engagement Tino Schwierzinas in der Nachwendezeit für die Demokratie war vorbildlich und ist deswegen so besonders, weil er aufgrund einer stark angegriffenen Gesundheit schon sehr frühzeitig gezwungen war, aus dem Erwerbsleben auszuscheiden. Umso höher ist zu bewerten, dass er zu dieser Zeit solche Belastungen auf sich nahm.
Am 29. Dezember 2003 ist Tino Schwierzina im Alter von 76 Jahren verstorben. Seine Leistungen für Ost-Berlin und den Stadtbezirk Weißensee bleiben unvergessen. Die SPD Weißensee-City unterstützt deshalb nachdrücklich das Ansinnen, baldmöglichst eine Straße in Weißensee nach Tino Schwierzina zu benennen.