Dennis Buchner Herzlichen Dank für die Kommentare auf den Seiten der SPD Weißensee-City und die Zuschriften auf den Kommentar zu Herrn Sarrazin. Sie zeigen, dass das Thema bewegt.
Aus dem eingeleiteten Ausschlussverfahren wird von vielen geschlossen, in der SPD dürfe man seine Meinung nicht frei äußern. Dieser Schluss ist falsch. Die SPD ist die Partei der Meinungsfreiheit in Deutschland. Bei Herrn Sarrazin ist nicht die politische Meinung ausschlaggebend. Kritik an der Politik kann bei uns jeder üben.
Es geht aber um ein Menschenbild, auf das wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten stolz sind. Die SPD ist aus der Arbeiterbewegung entstanden, aus der Aufklärung und der Französischen Revolution. Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit hieß es damals. In der SPD wurden die Grundwerte Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität verankert. Im Kern heißt das für uns Sozialdemokraten: Kein Mensch ist mehr wert, als ein anderer. Kein Volk ist besser als ein anderes. Jeder Mensch hat das Recht, sein Glück zu suchen.
Diese sozialdemokratischen Grundwerte sind weitgehend identisch mit den christlichen Werten. Sie sind Grundlage dafür, dass wir in Deutschland und Europa seit vielen Jahren friedlich zusammen leben.
Das Menschenbild von Thilo Sarrazin ist offenbar ein anderes. Das ist schon früher deutlich geworden, als er über Arbeitslose oder „übelriechende Beamte“ hergezogen ist oder Rentnern den Anspruch auf Rentenerhöhungen nehmen wollte. Damals übrigens ohne den Beifall der Bildzeitung, die jetzt seine Kampagne nach besten Kräften unterstützt.
Thilo Sarrazin ist der Überzeugung, nicht jeder sei seines Glückes Schmied, sondern Intelligenz werde vererbt. Für bestimmte Bevölkerungsgruppen seien Ausgaben für Bildung überflüssig. Für ihn ist nicht jeder Mensch gleich viel Wert, sondern es gibt nützliche Menschen und unnütze. Sarrazin teilt ein, stigmatisiert, spaltet und betreibt Gleichmacherei.
Es ist dieses Menschenbild, das in der SPD keinen Platz hat und nicht, dass Herr Sarrazin Probleme im Bereich der Integration am Rande seines Buches anspricht.